Über diese Seite und mich

Über diese Seite

Von Sommeliers und Buchhändlern

Schön, dass Sie trotz der Informationsflut im World Wide Web den Weg hierher gefunden haben. Es ist mir ein ehrliches Anliegen, Ihnen auf meiner Seite www.film-berater.de diejenigen Filme vorzustellen, die es aus meiner Sicht verdient haben, beachtet, bewundert und besprochen zu werden.

Ich bin ein leidenschaftlicher Genussmensch – die Kochkunst spielt in meinem Leben eine zentrale Rolle. Obwohl ich mich mit großer Hingabe durch die Küchen dieser Welt und die vielen Bücher meiner Rezeptbibliothek koche, ist der Besuch eines guten Restaurants stets von Ehrfurcht und Begeisterung für das Restaurantteam und die Küchencrew begleitet. Respekt gebührt dabei den Sommeliers, die hierzulande mehrheitlich einen fantastischen Job machen. Was aber tut ein Sommelier genau, wenn er einen Gast zur Weinwahl berät? Er gibt Auskunft darüber, welcher Wein zum jeweiligen Gang eines Menüs passt. Schließlich kann ein Wein hervorragend zur Vorspeise passen, aber als Begleitung des Desserts untergehen. Der „gute“ Sommelier ist mit der Menüfolge und der Zubereitung der einzelnen Speisekomponenten bis ins kleinste Detail vertraut und kann daher Weine empfehlen, die die Gerichte ideal ergänzen. Hierbei greift er bevorzugt auf Weine zurück, die seinen persönlichen Vorlieben entsprechen. Des Weiteren empfiehlt sich für einen „guten“ Sommelier eine gewisse Menschenkenntnis: So muss er ein Gespür für den Geschmack seiner Gäste entwickeln. Wenn ein neuer Gast ins Restaurant kommt, wird der „gute“ Sommelier durch wenige Fragen herausfinden, was der Anlass für den Besuch im Restaurant ist, was der Gast gerne trinken möchte und was seinem Geschmack entgegenkommt. Bei all diesen Bemühungen verfolgt der Sommelier ein Ziel: dem Gast perfekte Erlebnisse zu bieten.

Es finden sich nicht nur unzählige Kochbücher in meinem Besitz, sondern hunderte von Romanen, Gedichtbänden und Sachbüchern. Wo kaufe ich diese vielen Bücher? Bevorzugt bei der Buchhändlerin meines Vertrauens. Wieso? Weil ich hier eine exzellente Beratung erwarten kann. In der Buchhandlung wird mir nach keinem Algorithmus ein Artikel empfohlen, sondern ich kann meine spezifischen Vorlieben schildern und bekomme auf mich und meinen Geschmack zugeschnittene Empfehlungen ausgesprochen.

Filmberatung ist Vertrauenssache

Diese Beispiele verdeutlichen, wie unschätzbar wertvoll eine qualifizierte Beratung sein kann – egal ob in der Spitzengastronomie oder in der Buchhandlung um die Ecke. Es ist schön, wenn Menschen wissen, worüber sie sprechen und ihr Wissen in einfachen Worten vermitteln können. Und vom Sommelier oder der Buchhändlerin eine individualisierte Empfehlung zu erhalten, die zu einem besonderen Genuss führt, ist unbezahlbar.

Es gibt viele schlechte Filme, die einem die ohnehin knapp bemessene Freizeit rauben, keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, einen enttäuscht zurücklassen. Dabei kann ein Filmerlebnis sehr bereichernd sein. Kennen Sie dieses wunderbare Gefühl, im rechten Moment, den perfekten Film gesehen zu haben? Haben Sie dieses pure Glück jemals erfahren? Kunst sei dazu da, so wird Pablo Picasso zitiert, „den Staub des Alltags von der Seele zu waschen“ (1). Wir unterliegen häufig Zwängen und Routinen, ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, so dass festgesetzter „Staub“ für viele von uns ein reales Ärgernis darstellt. Ein „guter“ Film nimmt uns von der ersten Kameraeinstellung an mit – auf eine Reise in ferne Welten, raus aus Alltag und Einerlei. Nicht zufällig haben die meisten Menschen einen Lieblingsfilm, der sie umarmt, berührt oder wärmt. Filme lassen uns in einer Stimmung zurück, bringen uns zum Weinen oder zum Lachen, können uns wütend machen oder aufheitern. „Gute“ Filme können so viel mehr, sie vermögen es, uns einen Zugang zu tieferen Bewusstseinsschichten zu öffnen, eigene Emotionen zu integrieren und letztlich – durch die Einnahme neuer Perspektiven – sich selbst und andere besser zu verstehen. „Gute“ Filme sehen heißt, die Augen für die Welt da draußen zu öffnen.

Wer aber empfiehlt Ihnen diese Filme? Wer nimmt hier die beratende Funktion ein? Während die aktuellen Kinostarts in den Feuilletons besprochen werden, lesen Sie über die Filme der letzten Jahrzehnte nur selten was in der heutigen Tageszeitung. Und selbst die Produktionen der Gegenwart erscheinen so zahlreich, dass es schwerfällt, den Überblick zu behalten. Viele Buchhandlungen haben in den letzten Jahren zur Umsatzsteigerung Filme in ihr Sortiment aufgenommen und das DVD-Geschäft so erfreulicherweise wieder stärker belebt. Als Experten und Beratungsprofis für diese Zusatzartikel verstehen sich aber nur wenige Buchhändler. Mit der Seite www.film-berater.de möchte ich die aufgezeigte Lücke schließen. Mein Anliegen ist es, Filme mit präzisen Sätzen zu rezensieren und diese so einzuordnen und zu charakterisieren, dass Sie allein durch die Lektüre meiner Texte erkennen werden, ob der Film zu Ihnen „passt“, das Potential hat, Ihnen den „Staub des Alltags von der Seele zu waschen“ (1), oder ob Sie Ihre kostbare Zeit lieber für eine andere Produktion verwenden sollten.

Diese Seite unterscheidet sich von anderen Filmbewertungsportalen nicht nur dadurch, dass ich zusätzlichen Aufwand betreibe, um hervorzuheben, für welche Person oder für welche Situation ein von mir besprochener Film angemessen erscheint. Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass sich in meinen Besprechungen zwar Bewertungen der Filme anhand eines Punktsystems finden, selbst die Titel mit den niedrigsten Punktzahlen aber durchaus empfehlenswert sind. Denn nur Filme, die mich überzeugt haben, landen überhaupt auf dieser Seite. Sie werden hier keinen einzigen Verriss lesen und folgerichtig keine einzige Besprechung eines – aus meiner subjektiven Sicht – schlechten Films entdecken. Ein letzter Hinweis zur Filmauswahl: Dass Bong Joon Hos Parasite ein fantastischer Film ist, dürfte sich mit der Einschätzung vieler Leser decken. Ein kleiner Schwerpunkt von www.film-berater.de sollen aber jene Filmperlen sein, die keine Oscars eingeheimst haben, die nicht – oder nur mit überschaubarem Erfolg – im Mainstream-Kino liefen. Sie finden hier also auch Geheimtipps des Autorenkinos, Independent-Produktionen aus aller Welt oder lohnenswerte Filmklassiker, welche bis heute nichts an ihrem Charme eingebüßt haben. Großes Kino ist zeitlos.

(1) http://www.kunstzitate.de/bildendekunst/kuenstlerueberkunst/picasso_pablo.html

Über mich

Gemeinsam mit Blood Simple, dem phänomenalen Erstlingswerk der Coen-Brüder, erblickte ich 1984 die Welt. Bis zur frühen Jugend aus pädagogischen Gründen weitestgehend fernsehfrei in Bremen aufgewachsen, was mich schon im Kindesalter zum Cineasten machte: Fernsehzeitungen wurden auswendig gelernt, Handlungen nachvollzogen, Besetzungslisten verinnerlicht, um die Entbehrung erträglicher zu machen. Meine größte Ersatzbefriedigung war es damals, meinem Umfeld individualisierte „Fernsehtipps“ auszusprechen – schließlich wusste ich genau, welche Filme hoch in der Gunst der Filmkritiker standen, durfte diese nur selbst nicht sehen. Auch wusste ich, dass meine Mutter Komödien schätzte, mein Vater Michelle Pfeiffer bewunderte und Oma am liebsten deutsche Krimiproduktionen verfolgte. So wurde ich in jüngsten Jahren zum Filmberater meiner Mitmenschen, während ich gedanklich ganze Listen jener Filme erstellte, die ich eines Tages selbst erleben wollte. Später gab es kein Halten mehr und ich habe über Jahre das nachgeholt, was mir in der Kindheit verwehrt wurde.

Von Beruf Arzt, bin ich trotz Wandels des Gesundheitssystems kein Dienstleister wie der Sommelier oder die Buchhändlerin, es aber durchaus gewohnt, meinen Patienten wohlüberlegte Empfehlungen auszusprechen. Jeder Mediziner gelangt im Laufe seiner Karriere mindestens einmal an den Punkt, an dem man sich die Frage stellt, was einen „guten“ Arzt ausmacht. Obwohl es keine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt, bin ich mir sicher, dass der „gute“ Arzt seinen Wissensvorsprung bestmöglich dazu nutzen sollte, zu begleiten und individuell zu beraten, um gemeinsam mit dem Patienten eine informierte Entscheidung zu treffen. Mit dieser Haltung versuche ich tagtäglich Medizin zu machen. Mit ähnlicher Hingabe möchte ich mein Expertenwissen zum Thema Film nutzen, um Sie, wie in der Arztpraxis, in verständlicher Sprache zu informieren, zu beraten und letztlich bestmöglich zu versorgen

Es würde mich freuen, wenn Sie mir bei der nächsten Filmauswahl vertrauen. Ich wünsche Ihnen Spaß beim Entdecken meiner Seite. Bleiben Sie neugierig!

Ihr TiJo